Ich komm von Stadt zu Stadt, krieg alles nur so mit Ach & Krach unter Dach & Fach. Shit, alles was ich mach ist hustlen und das Tag und Nacht. Und das ich dachte, mein Leben wird krasser, das war spastenhaft – denn ich hab nicht massenhaft viel Kohle; ich bin dauerpleite. […] Es geht mir gut, gut – danke, dass du fragst und nein, im Grunde will ich es nicht anders als ich’s hab. Ich hatte nur ein bisschen etwas anderes geplant. Und täglich grüßt das Murmeltier, ganz normaler Wahnsinn – und es, es ist ok. […] Lieber bin ich verschlossen und lass keinen an mich ran, keiner anderer kann mich kennen. Liebe und Hass gehen Hand in Hand! Und meine ganze Angst kommt immer näher, Misstrauen wird immer mehr – fick das Business ich lauf keinem hinterher. Ich bin so viel unterwegs, ich seh’ meine Gegend kaum. Ich rede dauernd auf mich ein und sag mir “Man du lebst deinen Traum”. Ja, ich leb’ meinen Traum, doch meistens will ich aufwachen.
(Es ist ok – Tua)
Der Meister der Melancholie im Rap – ach was, in der gesamten deutschen Musikwelt – ist für mich Tua. Bei den Orsons ist er sowas wie der Gute-Laune-Grinch, und auch seine Soloprojekte sind in jeglicher Art melancholisch und es gibt nichts schöneres als in der musikalischen Melancholie zu versinken und bei seinen Bars zustimmend zu nicken, oder diese einfach als Erklärung für die momentane Stimmung zu interpretieren.
Der Track “Es ist ok” ist 2010 auf dem Album “Stille” erschienen und er beschreibt das was vermutlich vielen der “Generation Y” durch den Kopf schwirrt. Denn auch die Leute in meinem Umfeld haben immer das Gefühl, dass ich nur unterwegs oder am Machen bin. Frankfurt, Stuttgart, Berlin – alles normal. Ich sitze öfter in meinem Auto, als Zuhause. Eigentlich liebe ich diese Fahrten auf der Autobahn und das Flüchten vor dem Alltag, so dass diese „Flucht“ schon zum Alltag wird. Irgendwie sorgt diese Unruhe für einen innerlichen dauergestressten Zustand. Ständig gibt es neue Sachen die erledigt werden müssen, oder auch nur von mir im Kopf abgehakt werden möchten. Eigentlich bin nur ich diejenige die mir selber den meisten Stress macht.
Im Endeffekt ist die „Generation Y“ viel zu sehr mit sich selbst und dem Chaos im Kopf beschäftigt und der gefühlstechnische Selbstschutz wird zur wichtigsten, persönlichen Eigenschaft. Teilweise wird dieser Selbstschutz zur Paranoia und man misstraut den meisten Leuten, da man jedem Verhalten eine gewissen Berechnung zu schreiben könnte. Man hat einfach keine Lust ein Zahnrädchen in der Maschinerie der Machenschaften von hinterhältigen Leuten zu sein. Doch am Ende des Tages, ist alles ok.