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Channel: zugezogenfeminin
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Zwischen den Zeilen – Rapsta // Musik

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Zwischen den Zeilen

Manchmal geh’ ich ohne Grund auf eine Party und erwisch mich selbst dabei, wie ich keine Lust mehr habe. Trink’ noch ein Glas vom Jacky mit der Hoffnung, dass die Stimmung steigt, doch finde kein Bezug mehr zu mir selbst und verschwinde weit weg von diesen Menschen. Ich muss raus in die Luft – puste Rauch in die Luft, draußen vorm Club. Und es holt mich ein, zu viele Gedanken über’s Leben. Sieh die meisten Menschen hören zu, nur manche die’s verstehen.

MachtRap (MRG) landeten mit ihrem Track “Theo” (eine Hommage an die Stuttgarter Partystraße namens Theodor-Heuss-Straße) vor Jahren irgendwann in meinem News-Feed auf Facebook. Und es heißt doch “Support your local acts”, also hab ich mir den Track angehört und dachte mir “Ja, kann man sich auf jeden Fall vor dem Feiern anhören.”

Die Jungs hab ich weiter im Blick behalten, aber vieles war mir zu trap- oder zu poplastig. Tracks wie “Make Up” von Musiye konnte ich wegen Lines wie “Denn höchstens auf’m Bauerhof sagt sie mal: Ihh Kuh (IQ).” oder “Doch leider gibt’s kein Make Up hier für deine scheiß Persönlichkeit.”. Und hey das Video ist ein Mikis Fontagnier-Streifen – lohnt sich also schonmal es anzugucken.

MANCHMAL LOHNT SICH DAS ZWEITE MAL HINHÖREN

Nach dem Shawty von TonRabbit mir Rapsta nochmal ans Herz gelegt hat, habe ich mir dann “Zwischen den Zeilen” angehört. Und mit den oben genannten Zeilen hat er mich dann gecatcht – sorry, ich steh halt auf so ein bisschen Melacholie und Selbstreflexion. Den Rest seines Albums “Ah!” hab ich erstmal auf Spotify angehört und dann gekauft – wie schon erwähnt: Support your local act. Wobei ich mich frage, ob man(n) mit dem Satz “Baby, ich steck dir mein Strohhalm rein und dann sind wir ein Cocktail.” bei den Frauen Erfolg hat. Insgesamt ist es viel Arroganz, prolliges Verhalten und dem Abwertung von einem Typ Frau und den Storys wie man eben doch mit dieser Art von Frau im Bett landet. Aber ey, die Kids stehen auf sowas, völlig legitim solche Musik zu machen – aber ob das beim nächsten Album auch das einzige Thema sein sollte?MEINE GEDANKEN ZUM TRACK

Zurück zum Thema: Ich glaube jeder in den zwanzigern ist schonmal ohne Grund auf eine Party gegangen und hat naiv gehofft das mit steigendem Alkoholpegel auch die Stimmung steigt. Doch dann ist die Stimmung meist eher in die melancholische Richtung abgedriftet und man hat sich gefragt was man überhaupt auf dieser Party mit all diesen Leuten macht zu denen man eh keinen persönlichen Bezug hat. Keiner der Leute interessiert sich für dich solange du nicht mitfeierst und ihre gute Laune, oder deine Drogen teilst – falls man welche hat oder sie überhaupt nimmt.

Jeder fragt zur Begrüßung ob alles klar ist, aber die Antwort wollen sie eigentlich gar nicht hören. Es wird viel geredet und wenig zugehört bzw. verstanden. Es gibt eben nur ein paar Menschen die verstehen was du zwischen den Zeilen sagst – auch ohne viel zu sagen. Der Rest redet nur mit dir wenn du für sie in irgendeiner Form von Nutzen bist und sie einen eigenen persönlichen Vorteil aus einer Unterhaltung mit dir ziehen können.

ZWISCHEN BLENDEN LASSEN UND GENAU HINSCHAUEN

Wenn man schlau ist verschwindet man von solchen Menschen und lässt sich nicht blenden, wenn man nicht so schlau ist verliert man dadurch die richtigen Freunde, die eben auch zwischen den Zeilen lesen können – auch ohne Partys und Drogen. Den mit fehlenden Partys und Drogen fehlen eben auch die falschen Leute.

Stuttgart


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